Ich nenne Dir mal ein folgendes Beispiel, weshalb eine Suche - abseits der beruflichen Plattformen - hilfreich sein kann. Nehmen wir mal an, Du suchst nach einen Python Entwickler/in und Du möchtest in Deiner Suche die Plattform Stack Overflow berücksichtigen.
Im folgenden Screenshot (Auszug Stack Overflow) ist ein Profil von einer Python Entwickler/in abgebildet. Welche Informationen erhalten wir hier? Unter den sogenannten Top Tags können wir sehen, dass diese Person beispielsweise Kenntnisse in Python, Pandas, Numpy und DataFrame besitzt. Zudem ist diese Person auch in anderen Communities, nämlich in Unix & Linux, unterwegs.
Wir können also davon ausgehen, dass derjenige oder diejenige nicht nur Kenntnisse in Python (und in den zugehörigen Bibliotheken )beherrscht, sondern auch Kenntnisse in Unix und Linux besitzt.
Warum erwähne ich das Beispiel mit Stack Overflow? Möglicherweise würdest Du jetzt behaupten "diese Informationen erhalten ich doch auch in den beruflichen Plattformen, wie Linkedin oder XING!". Das ist nicht ganz korrekt. Denn gerade Softwareentwickler können Ihre Profile in Linkedin oder XING vernachlässigen. Oft habe ich selbst erlebt, dass ein Frontend Entwickler in Linkedin nur Entwickler genannt wird. Die zugehörigen Programmierkenntnisse, wie Javascript oder CSS, wurden gar nicht hinterlegt.
Und jetzt kommt die Preisfrage:
Wenn nur die Information "Softwaredeveloper" oder "Softwareentwickler" im zugehörigen Linkedin Profil hinterlegt ist (aber auch nur das!), dann wird das eine schwierige Mission. Wie willst Du dann hier feststellen, ob es sich um einen Frontend Entwickler, Data Scientisten oder Backend Entwickler handelt? Es fehlen ja schließlich weitere Keywords, beispielsweise konkrete Programmiersprachen (z.B. Python, Java, Javascript, C++...) oder bestimmte Frameworks.
In Stack Overflow hingegen haben aktive Nutzer oft schon fast eine vollständige Auflistung der Programmiersprachen und sogar der zugehörigen Bibliotheken parat, sofern natürlich das Nutzerprofil entsprechend gepflegt ist. Manchmal finde ich in Stack Overflow sogar deutlich mehr Informationen, als in den beruflichen Plattformen. Hier kann also eine Art Cross-Sourcing Sinn machen!
Schauen wir uns mal die beliebtesten Developer-Communities mal an.
Die Plattform gibt es schon seit 2008 und wurde von Jeff Atwood und Joel Spolsky gegründet. Es ist ein Ort, an dem Entwickler Fragen stellen und zu einem konkreten Problem Antworten erhalten können. Man könnte also sagen, es ist eine Art Questions And Answers Seite zu softwaretechnischen Problemen.
In der dortigen Plattform kannst Du beispielsweise Fragen zu einem Quellcode stellen, der nicht funktioniert. Dies wäre dann ein konkretes Problem mit einer konkreten Fragestellung. Nicht gewünscht sind allgemeine Fragestellungen oder auch Probleme, die Du mit einer einfachen Recherche selbst hättest lösen können.
"You steal code from Stack Overflow, I steal complete repos from Github" - so einfach könnte man den Unterschied zwischen Stack Overflow und Github interpretieren. Tatsächlich ist Github ein Ort, wo man seinen Quellcode quasi online - an einem Ort - ablegen kann. Hier sprechen wir von einem "Repository" (oder auch liebevoll Repo genannt). Dort packen wir also unseren Code rein, damit dieser auch von anderen Entwicklern verwendet werden kann. Vorausgesetzt ich habe diesen nicht als "private" gekennzeichnet.
Sobald ich Zugriff darauf habe, kann ich an einem Softwareprojekt mitarbeiten.
Dabei ist es völlig unbedeutend, ob der Softwareentwickler in Lissabon sitzt oder in Berlin. Insofern ist Github auch eine Art Social Coding Plattform. In Github selbst gibt's übrigens auch Diskussionsforen, wo man Fragen stellen kann.
Dev.to kann man mit der Plattform Medium vergleichen. Also es ist quasi auch eine Community, wo ich Beiträge bzw. Blogs verfassen kann. Sämtliche Inhalte sind -im Gegensatz zu Medium - eher technischer Natur. Man findet viele Beiträge zu softwarespezifischen Themen. Insgesamt ist es (lt. dem Betreiber dev.to) eine Community von über 1.2 Millionen Entwicklern. Es werden überwiegend Beiträge in englischer Sprache verfasst. Mit der entsprechenden X-Ray Suche kann man auch hier interessante Profile finden.
Wenn Du nach Data Scientisten suchen solltest, dann wirst Du in Kaggle sicherlich fündig werden. Mittlerweile hat Kaggle über 16 Millionen Nutzer (Stand: Februar 2024), die sich mit Data Science , Machine Learning oder sonstigen Data Themen beschäftigen. Es gibt dort sogar die Möglichkeit direkt auf eine fertig konfigurierbare Jupyter Notebooks-Umgebung zuzugreifen, ohne dass Du Dir diese lokal auf Deinen Rechner installieren musst! Dort gibt es auch fertige Quellcodes, die Du beispielsweise für Dein Projekt nutzen kannst.
Wenn Du in Reddit unterwegs bist, dann wirst Du zwangsläufig auf eine der sogenannten Subreddits stoßen. Ich persönlich mag den Subreddit r/recruitinghell. Viele Beiträge nutze ich als erste Insiprationsquelle für meine Linkedin Beiträge. Denn dort beschreiben Kandidaten (vermeintlich) lustiges aus dem Alltag eines Kandidaten oder Bewerbers. Einen Subreddit erkennst Du übrigens an den vorangestellten r/recruitinghell.
Natürlich kann man die social Media Webseite auch fürs Active Sourcing nutzen. Denn auch hier gibt es bestimmte Subreddits für Webentwickler, Data Scientisten und vieles mehr!
"Where developer blogs meet community power!" damit wirbt Hashnode auf seiner Webseite. Tatsächlich hat Hashnode einige sehr nützliche Funktionen. So kann man beispielsweise nicht nur einen reinen Blog erstellen, sondern diesen in einen "built-in" Newsletter umwandeln. Selbst die Beiträge können in dem einfachen WYSIWYG (What-you-see-is-what-you-get) geschrieben werden. Hier ist ein Code notwendig um einen Beitrag zu schreiben. Zudem sind sämtliche Beiträge SEO optimiert. Das erklärt auch, weshalb Hashnode bei den Entwicklern weltweit relativ beliebt ist.
Neueste Trends in der Softwareentwicklung gesucht? Diese dürftest Du dann bei Hackernoon finden. Hackernon bietet aber viel mehr, beispielsweise Themen zu Gaming, Data-Science, Cloud, Künstliche Intelligenz, Cyber Security und vieles mehr. Wenn Du nicht nur Beiträge lesen willst, dann kannst Du natürlich auch selbst welche verfassen. Gemäß den Daten der Webseite Similarweb.com stammt ein Großteil der Besucher überwiegend aus den USA, UK und Indien.