Personalgewinnung ist das Schlagwort für beide Berufsgruppen. Aber im Gegensatz zum Active Sourcer, ist der Recruiter für deren Organisation zuständig. Bedeutet er verantwortet den gesamten Prozess der Personalgewinnung. Von der Planung einer Stelle bis hin zur Vertragsunterzeichnung hat der Recruiter gewöhnlich den Hut auf.
Jedoch gilt auch hier: Viele Recruiter unterstützen das Sourcing oder begleiten diesen Teilprozess. Im Regelfall hat auch hier ein Recruiter, wenn dieser auch das Active Sourcing betreibt, Xing Onlyfy bzw. Linkedin Recruiter Lizenzen.
Im Hinblick auf das Aufgabengebiet eines "Sourcers" bedient sich dieser nicht nur Xing Onlyfy oder Linkedin Recruiter, sondern hat noch größere Aufgabengebiete, wie beispielsweise:
Prinzipiell lässt sich aber festhalten, dass ein Hauptaufgabengebiet des Sourcers die Direktansprache von Kandidaten (NICHT Bewerbern!) ist. Dieser betreut die Kandidaten im Regelfall von der Ansprache bis hin zur "Übergabe" an den Fachbereich bzw. Hiring Manager. Der Active Sourcer verantwortet also einen Teilprozess der Personalgewinnung.
Auch das Verfolgen von aktuellen Trends, d.h. wo sich potentiell interessante Kandidaten tummeln, gehören zu seinen vielfältigen Aufgabengebieten.
Beispielsweise auch das Verstehen, wie beispielsweise eine Suchmaschinen funktioniert, gehört dazu. Neugierde, Offenheit und ein digitales Mindset sind gute Voraussetzungen, um die Rolle eines Sourcers wahrzunehmen.
Und warum soll nun ein Active Sourcer offen für neues sein - es reicht doch, wenn man die beruflichen Vernetzungsplattformen Xing und Linkedin kennt. Diesen Satz höre ich immer wieder, ist per se aber nicht korrekt.
Denn auch berufliche Vernetzungsplattformen verändern ihren Algorithmus bzw. deren Einstellungen.
Beispielsweise hat Linkedin im Hinblick auf die Suche nach deren Mitgliedern (d.h. öffentlich zugängliche Mitglieder)deutlich eingeschränkt. Die x-Ray Suche via einer Suchmaschine nach Linkedin Mitgliedern wird künftig nicht mehr funktionieren. Noch sind zwar "ältere" Profile auffindbar, doch nach und nach wird diese Funktion eingeschränkt sein.
Oder wusstest Du, dass man früher auch auf Linkedin nach Twitter Profilen durchsuchen konnte. Auch diese Funktion wurde still und leise abgeschafft.
Du ahnst schon, worauf ich hinaus möchte. Der Sourcer, dessen tägliches Brot das Finden von Kandidaten ist, muss natürlich darüber Kenntnis haben, dass eben die x-Ray Suche zukünftig nicht mehr funktionieren wird (Stand: Januar 2024). Und dazu gehört natürlich auch die Offenheit neue Dinge auszuprobieren bzw. auf den aktuellsten Stand zu sein.
Wie im obigen Bild dargestellt, ist der Job eines Sourcers kein klassischer nine-to-five Job. Denn wenn ein Kandidat "anbeisst", dann findet im Regelfall ein erstes unverbindliches Telefonat statt. Und da kann es passieren, dass man eben nicht zu der regulären Arbeitszeit kontaktiert werden möchte, sprich die Erstaufnahme nach der eigentlichen Arbeit stattfindet.
Im Zuge der Home Office Regelungen vieler Unternehmen, ist dies bei den meisten Berufsfeldern jedoch weniger problematisch geworden, Kandidaten zu einem Telefoninterview innerhalb der regulären Arbeitszeit zu vereinbaren.
Zurück jedoch zum Thema "wie die Arbeit eines Sourcers aussieht".
Die Aufgaben eines Talent Sourcers fangen vor der klassischen Stellenausschreibung an. Im Regelfall meldet der Fachbereich (oder der Hiring Manager) einen Bedarf an. Der Sourcer wiederum organisiert gemeinsam mit dem Fachbereich einen Termin zur Stellenaufnahme. In der Stellenaufnahme werden die relevantesten Punkte erörtert, die ein Sourcer für seine Suche benötigt. Beispielsweise gewünschten Kenntnisse, Erfahrungen, alternative Jobbeschreibungen, Konkurrenten und vieles mehr.
Die Stellenaufnahme bildet eine gute Basis um einen ersten Suchstring zu generieren. Dabei können XING Onlyfy (ehemals XING Talentmanager) oder auch Linkedin Recruiter erste Adressen für die Kandidatensuche sein. Tech Sourcer hingegen sich weiterer Plattformen bzw. Webseiten bedienen. Dazu gehören beispielsweise Github oder auch Stack Overflow. Ganz kreative Sourcer durchforsten auch einzelne Blogs oder Webseiten, wie beispielsweise Medium.
Du ahnst es vielleicht schon: Der "gewöhnliche" Sourcer ist eben nicht nur auf XING oder Linkedin unterwegs. Zwar mag dies sein Butter und Brot sein, aber merke - hier gilt der Satz:
Daher ist es unabdingbar, dass man auch andere Plattformen für seine Suche nutzen sollte.
Neben der Direktansprache pflegt der Sourcer auch sein Netzwerk. Bedeutet: Der Sourcer hat im Regefall ein großes Netzwerk, das er auch pflegt - sprich sich einen Talentpool aufbaut. Das kannst Du übrigens auch gut mit Linkedin machen, indem Du dort Projekte anlegst und Deine Kandidaten hinterlegst (Anmerkung: Linkedin Lite bzw. Recruiter Lizenz notwendig).
Es gibt unterschiedliche Aufgaben im Hinblick auf die Rolle eines Recruiters bzw. Sourcers. In der Tabelle sind nochmals die wesentlichen Punkte erläutert. Dabei sind die genannten Punkte nicht abschliessend bzw. lassen sich weitere Faktoren ergänzen.
Wichtig ist übrigens der Ansatz, dass wir im Active Sourcing nicht von Bewerbenden sprechen, sondern von Kandidaten. Wir sprechen hier gezielt passive Talente an und keine aktiven Talente, wie es im Recruiting der Fall ist.